TRAUMJOB MARKETING?
WIE ICH MEINEN TRAUMJOB FAND UND DU ES AUCH KANNST
Marketing — der schillernde Begriff lockt viele junge Menschen. Im Kopf ein buntes und abwechslungsreiches Arbeitsleben mit einer ordentlichen Portion Coolness oben drauf.
So startete ich ins Berufsleben und ging voller Elan in mein Studium der Wirtschaftskommunikation. Mit der Zeit wurde mir jedoch klar, dass Marketing mehr als nur Coolness ist. Produkt, Preis, Distribution, Kommunikation — letztlich geht es darum zu verkaufen und den Gewinn zu maximieren.
Das Leben in den Büros und Lofts der Werbeagenturen und Unternehmen war nicht mein Traum und ich suchte nach etwas Neuem. Ich wollte mehr Freiheit, mehr Kontakt zu den Menschen und etwas tun, was für mich wirklich Bedeutung hat.
Das ist die Geschichte, wie ich meinen Traumjob fand und wie ich das Marketing lieben lernte.
MARKETING: HIPSTER-BERUF IM HAIFISCHBECKEN
Ich war schon immer eine sehr vielseitig interessierte Person. Ich hatte verschiedenste Hobbies, wechselte die Schulen, die Wohnungen, hatte einen breiten Freundeskreis und war immer offen für neues!
So wollte ich für mein Berufsleben vor allem auch eins: ABWECHSLUNG. Als ich mich nach der Schule entscheiden musste, was ich studieren möchte, erschien mir der Einstieg in das Feld des Marketing ideal. Projektarbeit, Agenturleben oder das Arbeiten in internationalen Marketingabteilungen – all dies fand ich megaspannend und interessant. Und so entschied ich mich für ein Studium der Wirtschaftskommunikation, was mir die pure Abwechslung versprach.
Schon im Vorpraktikum (bei einer weltweit renommierten Agentur) fiel mir jedoch auf, dass es eine Lücke zwischen Traumwelt und Realität gab. Ja, es war alles hip und bunt und abwechslungsreich, doch Arroganz, absolute Coolness, angespannte Beziehungen im Haifischbecken – all dies begegnete mir in diesen Monaten und obwohl man mir in der Agentur einen Nebenjob fürs Studium anbot, strich ich die Segel. Menschliche und wertschätzende Beziehungen sind für mich eben genauso wichtig wie ein abwechslungsreicher Job.
GREENPEACE UND SOLARSTROM ALS RETTUNG
Im Studium gab es dann die ganze Bandbreite. Von den jungen Hipstern, die davon träumten Werbung für Luxusprodukte zu entwerfen oder im Filmbusiness zu arbeiten bis hin zu den fleißigen, systematischen und detailtreuen Arbeitsbienen, die mit Analysen und Strategien jonglierten, war alles dabei. Ich gehörte eher zu den Zweiteren ? Ich übernahm die Projektleitung für große Projekte während des Studiums, erarbeitete mir das Handwerkszeug des Marketings und fand toll, dass es permanent etwas Neues zu lernen gab. Zudem erarbeitete ich mir die persönliche Strategie mein Wissen nur für gute Zwecke einzusetzen, machte mein Hauptpraktikum bei Greenpeace Mediterranean und schrieb meine Diplomarbeit für ein Solarunternehmen.
Nach dem Studium, bekam ich einen Job in dem Solarunternehmen angeboten, doch ich merkte, dass ich mich auf keinen Fall festlegen wollte. So begann ich als Kommunikationswirtin Aufträge zu gewinnen, in diesem Unternehmen und in vielen kleinen anderen, u.a. in einer tollen kleinen PR-Agentur, welche auf nachhaltige Auftraggeber Wert legte.
Sobald ich genug Geld gespart hatte, gab ich auch dies wieder auf und ging stattdessen für ein Jahr nach Australien und hatte hier eine abwechslungsreiche Zeit. Es gestaltete sich als schwierig dort ins Marketing einzusteigen, aber über verschiedene Strategien gelang es mir trotzdem, etwas, dass mich noch heute sehr stolz macht.
GLEICHE ARBEITSABLÄUFE UND ALLTAGSTROTT
Doch auch hier merkte ich bald, dass ich beruflich NICHT GLÜCKLICH war. Die Aufgaben waren irgendwann immer dieselben, ich saß viel vor dem Rechner und irgendwann gab es auch hier nichts Neues mehr zu lernen. Der tägliche Trott machte mich müde und langweilte mich. Was war da los mit mir? Warum machte es mir mehr Spaß einen Job zu bekommen als ihn zu machen? Wo war mein Platz in dieser Arbeitswelt?
Erst nach der Geburt meiner Tochter, in dieser Zeit, in der ich viel Zeit zum Nachdenken hatte, fanden sich dann die Antworten auf meine Fragen. Diesem kleinen Bündel — meiner Tochter — habe ich es zu verdanken, dass ich noch einmal begann ernsthaft darüber nachzudenken, was ich wirklich will und was wirklich zu mir und meinen Fähigkeiten und Interessen passt. Ich buchte mir ein Jobcoaching und machte mich auf die Suche nach dem, was mir wirklich Spaß macht.
DAS MAMA-DASEIN ALS AUGENÖFFNER
Zunächst einmal ergab alles keinen Sinn. Auf meiner Liste der Dinge, die ich gern tue standen: Kaffee trinken, frühstücken, lesen, reisen… alles Themen, aus denen ich doch unmöglich einen Beruf stricken konnte, oder? Ich begab mich auf die Suche, las Bücher zum Thema Traumjob, legte mir ein Wunschjournal an, probierte aus, startete Projekte – und fand nach und nach meinen roten Faden.
Meine Stärke lag gerade eben immer in dem Neuem! Es machte mir Spaß, die Dinge auszuprobieren, zu starten, mit verschiedensten Menschen zusammen zu arbeiten, mich auf neue Menschen einlassen zu können, neue Ideen zu finden und umzusetzen, neue Wege einzuschlagen. Mein Marketing-Know-How konnte ich in dieser Zeit gut einsetzen, da ich die Projekte ja unter die Leute bringen wollte.
Immer mehr begann ich nun auch die anderen Menschen zu beobachten. Wer war glücklich? Wer folgte seiner Fasson? Wer versuchte krampfhaft sich in einem ungesunden Umfeld den Kopf über Wasser zu halten? Gerade die anderen jungen Mütter aus meinem Umfeld hatten es nicht leicht. Sie waren zerrissen zwischen Arbeit und Familie, oder kämpften sich als kreative Freiberufler durch. Die wenigsten konnten behaupten, dass sie beruflich das taten, was Ihnen Freude bereitet. Ich gebe zu, auch diejenigen, welche einen spannenden und abwechslungsreichen Job hatten, standen oft unter Strom. Auch ein Traumjob ist nicht immer leicht, aber die, die ihn hatten, hatten dieses Leuchten in den Augen, wenn Sie von ihren Aufgaben sprachen und es machte Spaß mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
MIT BARBARA SHER ZUM TRAUMJOB
Mein Durchbruch kam mit den Büchern von der amerikanischen Berufsberaterin Barbara Sher.
Insbesondere das Buch: „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1000 Träume hast“ öffnete mir die Augen und brachte mich auf den richtigen Kurs.
Nach dem Besuch eines Erfolgsteams in der Volkshochschule, in der ein Team gemeinsam und doch jeder für sich an seinen Träumen arbeitete, war es für mich dann endlich klar.
Ich wollte mit Menschen arbeiten! Bei einem leckeren Kaffee oder einem leckeren Snack an schönen Orten wollte ich mit Ihnen an ihren Bewerbungen arbeiten, Ideen sammeln und sie auf ihrem Weg zum Job begleiten. Ich war ein Jobcoach!
Ich habe ein Gespür für die Ideen und Gedanken der Menschen und kann die wahren Wünsche von den kopflastigen Konzepten unterscheiden. Und mein Marketing-Know-How hilft mir als Jobcoach dabei, die Lücke zwischen Traum und Wirklichkeit bei meinen Kundinnen zu schließen, denn jede Idee, jeder Neuanfang muss schließlich auch verkauft werden. Werbung und Bewerbung liegen nicht so weit auseinander.
MARKETING ALS WICHTIGES ARBEITSTOOL
Und so ist es nun heut so, dass ich einen sehr abwechslungsreichen Job habe, der es mir erlaubt mich stets und ständig in neue Themen einzuarbeiten! Einen Job, der nicht unerheblich etwas mit Marketing zu tun hat, aber mir erlaubt über reine Produktwerbung hinaus in dieser Welt wirksam zu werden!
Heut bin ich ausgeglichen wie nie, habe Zeit für Sport oder ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, für meine Familie, meinen Hund, meinen Garten. Ein abwechslungsreicher Tag liegt vor mir – mit wenig Arbeit am Computer, interessanten Kunden und ja, sogar das Einkommen stimmt.
Für mich persönlich ist der Traumjob im Marketing nicht wahr geworden, aber dennoch beweist sich mein Know-How als wertvoll, um mein eigenes Business und die Jobsuche meiner Klienten voranzubringen. Jetzt kann ich sagen, dass mir meine Erfahrungen im Marketing die perfekte Basis für meinen Traumjob geschaffen habe.
Danke an meine Tochter für die Inspiration, den ausgetretenen Pfad zu verlassen und meinen ganz eigenen Weg zu finden und an meinen Jobcoach, der mich durch die ersten Hürden auf diesem Weg geführt und ermutigt hat, den Prozess nicht aufzugeben, als es am schwierigsten war.
Ich bin überzeugt, dass auch Du deinen Weg finden kannst.
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